Eine 'gute' Weihnacht ....

Weihnachten im Gefängnis

Die Tage um Weihnachten waren für mich im Gefängnis eine ganz besonders intensive Zeit.
In den Begegnungen mit den inhaftierten Männern und Frauen spürte ich, wie sehr sie darunter litten, diese Feiertage im Gefängnis zu verbringen. Heilig Abend, allein, hinter Gittern, maximal eine Stunde Hofgang, allenfalls noch der Gottesdienst, war nun wirklich eine harte Strafe für die Inhaftierten.
Diese Erfahrung konnte ich als Gefängnisseelsorger immer wieder machen.



Wenn Weihnachten Angst macht....

Oder die Hausbesuche vor Weihnachten bei Gemeindemitgliedern. Männer und Frauen, die ihre LebenspartnerIn verloren haben, die Kinder sind aus dem Haus und wohnen nicht in der Nähe. Vor Weihnachten: die große Angst vor dem Alleinsein zu Weihnachten.

Kranke, die zuhause oder im Krankenhaus die Tage über Weihnachten verbringen. Auch sie können oft nicht leicht damit umgehen.

Typische Weihnachten ...?!

Familie, strahlender Lichterglanz, ein schöner Tannenbaum, Christmette am Heiligen Abend, Weihnachtslieder, kulinarische Leckereien?! -
Für manche ist Weihnachten ohne all dieses keine ‚gute Weihnacht‘!

.... auch für Sie?

Russische Weihnachtsikone, Quelle: www.pixabay.com

Und Sie? Was brauchen Sie, um ‚gute Weihnacht‘ zu feiern? ----------------

Weihnacht:
ein Paar, das nichts weiter hat, als nur sich selbst; auf der Suche nach einem Obdach, weil es der Kaiser so will, dass sie sich durch die kalte Nacht auf den Weg machen.
Eine armselige Stallhöhle mit Futtertrog: das ist alles, was ihnen bleibt, um ihren ersten Sohn zur Welt zu bringen.
Draußen, ein paar Hirten - verkannte Mitglieder ihrer Gesellschaft - und die Sterne in kalter, dunkler Nacht.


Das ist alles, was GOTT für eine ‚gute Weihnacht‘ braucht!
Das – und nichts mehr – ist es, was Gott brauchte, um uns Erlösung zu schenken.


Für Weihnachten braucht's nicht viel ...

Mich macht es von Jahr zu Jahr nachdenklicher, wie wir uns durch Konsum, Kommerz und scheinbarer Familienidylle einreden lassen, was wir  alles für eine ‚gute Weihnacht‘ bräuchten.

Meine eindrücklichsten Weihnachten waren die Jahre, als ich im Gefängnis zum Heilig Abend im Männer- und im Frauenhaus die Gottesdienste gefeiert habe und abends allein zuhaus mir des Geschenks der armseligen Menschwerdung Gottes unter den Menschen  bewusst wurde.

Seitdem brauche ich keinen Lichterglanz, keine Familienidylle, keine Menschen am Heiligen Abend um mich herum, um eine ‚gute Weihnacht‘ zu haben.

‚Gute Weihnacht‘ auch Ihnen!

Rassismus am Altpapier-Container am Tackenberg in Oberhausen

Heute Morgen, am 24.11.2016 mal wieder zum Altpapier-Container in der Nähe gefahren.

Besonderheit hier:
Auch anderer Müll wird hier wild entsorgt, rund um Altpapier- und Glas-Container.
Auch ein groß angebrachtes Banner scheint diesem Unfug kein Ende zu machen.
Ich mag diese wilde Müllkippe nicht; noch viel weniger mögen ihn wohl die direkten Anwohner und auch die Gäste des Fußballplatzes, der direkt nebenan ist.

Während ich mein Papier dort entsorgte, kam eine ältere Dame, so Mitte 60 bis Anfang 70 dazu.
Sie: „Schon wieder hier der ganze Müll und Dreck hier!“
Ich: „Ja, ist ärgerlich. Ich habe es auch schon mal gemeldet. Aber selbst das Banner hält nicht davon ab.“
Sie: „Ja, das sind die Türken!“
Ich: „Ach!“
Sie: „Die schmeißen auch hier ihre Schlachtabfälle hin!“
Ich: „Das wissen Sie genau?“
Sie: „Nein. Aber: Ich habe lange genug in deren Nähe gelebt!“
Ich: „Ich wäre an Ihrer Stelle etwas zurückhaltender mit Ihren Vorurteilen, wenn Sie es selbst nicht wissen!“
Sie: „Ich hab‘ es selbst gesehen!“
Ich: „Soso!“

An diesem Tag hätte ich etwas lernen können:

DIE Türken sind unsauber; entsorgen ihre Abfälle dort, wo man es nicht darf und schlachten auch noch Tiere!

Nur: Ich habe es nicht gelernt, weil ich diesen alltäglichen Rassismus leicht durchschaut habe!

Und Sie?!

Abtreibungs-Referendum in Irland

www.pixabay.com Abtreibungs-Referendum in Irland Überlegungen von Gerd Wittka, ⓒ Gerd Wittka, 27.5.2018 Einleitung In Irland ...