Israel und Palästina: Alte Reaktionen und Muster der Gewalt wiederbelebt

Israel: Spirale der Gewalt dreht sich wieder weiter

Kritiker werden als Antisemiten beschimpft

Als ich vor einigen Tagen bei facebook deutlich machte, dass nun wieder eine Eskalation in Israel durch die Morde an den drei Jugendlichen zu erwarten sei und dass deshalb nun 'weise Friedensbotschafter' nötig seien, wurde ich von vielen gescholten.
Als ich kritisierte, dass die israelische Regierung nun wieder von "Rache" und "Vergeltung" sprach, wurde ich sogar bisweilen als Antisemit bezeichnet.

Das sind natürlich Totschlag-Argumente, um kritische Stimmen, die sich bei mir keineswegs nur gegen die israelische Regierung richten, mundtot zu machen und mit unqualifizierten Plattitüden zu dieskreditieren versuchen.

Die aktuellen Meldungen zeigen aber doch, dass ich - leider - Recht behalten habe.
Nun die erschreckenden Nachrichten, dass ein palästinensischer Jugendlicher ermordet worden sei. Und es sieht vieles danach aus, dass es ein vermeintlicher 'Racheakt' gewesen sei, auch wenn die Politik natürlich versucht, diesen Anschein zu negieren.



Für mich ist heute aber einmal mehr klar:

Die Spirale der Gewalt dreht sich - mal wieder - im Gasa-Streifen und in Israel. Alle, die seit einigen Tagen "Rache!" und "Vergeltung!" schreien, haben sich mitverantwortlich, ja mitschuldig gemacht an der Eskalation der Gewalt. Frieden geht anders! Das ist eine schmerzhafte Erkenntnis, aber um die kommen wir nicht herum, wenn wir wirklich Frieden schaffen wollen!


Frieden geht anders ... Schwerter zu Pflugscharen


Wo ist die Friedensvision aus dem Buch Micha, einem Buch des Alten Testaments, das sowohl für Juden, für Muslime wie für Christen gleichermaßen Bedeutung hat?

Hier die Bibelstellen, die heute nichts von Aktualität eingebüsst haben:

Mi 3,1–12:
„Haben sie etwas zu beißen, dann rufen sie: Friede! Wer ihnen aber nichts in den Mund steckt, dem sagen sie den Heiligen Krieg an. Darum kommt die Nacht über euch, in der ihr keine Visionen mehr habt … Ihr erbaut Zion mit Blut und Jerusalem mit lauter Unrecht. Die Häupter dieser Stadt sprechen Recht und nehmen dafür Geschenke an, ihre Priester lehren gegen Bezahlung. Ihre Propheten wahrsagen für Geld und doch berufen sie sich auf den Herrn und sagen: ‚Ist nicht Gott in unserer Mitte? Niemals kann Unheil über uns kommen!‘
Deshalb wird euretwegen der Zion als Feld umgepflügt, Jerusalem wird zum Trümmerhaufen, der Tempelberg zur bewaldeten Höhe.“


Und in Micha 4, 1-4:
„In den letzten Tagen aber wird der Berg, auf dem Gottes Haus steht, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, und viele Heiden werden hingehen und sagen: ‚Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des Herrn gehen und zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln!‘
Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Ländern. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken.

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